Was ist die obligatorische Kettenmeldung durch Paketzustelldienste?
Die Kettenmeldung gilt für Unternehmen, die unter das „Paketgesetz“ fallen. Die Kette zeigt die Hierarchie aller Auftraggeber und Subunternehmer einer Last-Mile Paketzustellung an.
Die Verpflichtung tritt später als ursprünglich vorgesehen in Kraft. Das genaue Datum wird auf dieser Seite bekannt gegeben, sobald es feststeht.
Kettenmeldung, wer muss was erledigen?
Der Hauptauftraggeber und die Subunternehmer haben jeweils unterschiedliche Verpflichtungen zu erfüllen.
Der Hauptauftraggeber
Der Hauptauftraggeber muss die gesamte Kette seiner Subunternehmer angeben. Also auch die Subunternehmer seiner Subunternehmer, bis ganz zum Ende der Auftragskette. Er identifiziert diese Subunternehmer anhand ihrer ZDU-Nummer.
Die Meldung muss jederzeit auf dem neuesten Stand sein.
Der Hauptauftraggeber führt die vollständige Kettenmeldung über den Onlinedienst BELparcel in Catena oder über den entsprechenden Webservice durch. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite „Wie führe ich die Kettenmeldung durch?“.
Der Hauptauftraggeber wird in Catena „Anmelder“ genannt.
Der Hauptauftraggeber steht ganz oben in der Kette der Erbringer von Paketzustelldiensten. Dieses Unternehmen hat keinen Auftraggeber, der ebenfalls unter das Paketgesetz fällt. Es führt die Last-Mile Paketzustellung entweder selbst durch oder beauftragt einen Subunternehmer damit.
Die Subunternehmer
Im Rahmen der Kettenmeldung ist jeder Subunternehmer, der selbst Aufträge vergibt, dafür verantwortlich,
- seinen Auftraggeber über die ZDU-Nummern seiner eigenen Subunternehmer zu informieren
- seinen Auftraggeber über die ZDU-Nummern der Subunternehmer seiner Subunternehmer zu informieren.
Alle Unternehmen in der Kette müssen ihre Tätigkeit als Last-Mile Paketzustelldienst über BELparcel angemeldet haben. Sie teilen ihrem eigenen Auftraggeber deren ZDU-Nummer mit.
Beispiel aus der Praxis: Wer ist bei der Zustellung von Paketen für was zuständig?
Um zu veranschaulichen, wie diese Meldung funktioniert und wer für was verantwortlich ist, nehmen wir ein konkretes Beispiel mit einem Versender und einer Kette verschiedener Dienstleister.
In diesem Beispiel gibt es drei Subunternehmer.
Die Beteiligten und ihre Verpflichtungen:
Angenommen, ein Paket wird über verschiedene Unternehmen transportiert, bevor es seinen endgültigen Bestimmungsort erreicht. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die Rolle und Pflichten jedes Beteiligten bei der Meldung:
1. Der Versender (z. B. ein Online-Shop):
- Der Versender beauftragt das erste Glied in der Kette, den Hauptauftraggeber (Partei 1), mit der Lieferung des Pakets.
- KEINE VERPFLICHTUNG: Der Versender selbst unterliegt dem Paketgesetz nicht. Er hat daher keine BELparcel Anmeldepflichten.
2. Der Hauptauftraggeber (Partei 1):
- Das ist das Unternehmen, das den Lieferauftrag direkt erhält. Dieses Unternehmen gilt als Hauptauftraggeber. Er kann die Last-Mile Zustellung selbst durchführen oder an ein anderes Unternehmen vergeben.
- VERPFLICHTUNG: Der Hauptauftraggeber ist dafür verantwortlich, die gesamte Kette seiner Subunternehmer über den Onlinedienst BELparcel in Catena zu melden. Er identifiziert die Subunternehmer anhand ihrer ZDU-Nummer (Identifikationsnummer bei der Zentralen Datenbank der Unternehmen).
3. Der erste Subunternehmer (Partei 2):
- Das ist der unmittelbare Subunternehmer des Hauptauftraggebers (Partei 1). Der erste Subunternehmer kann seinerseits einen Teil oder den gesamten Auftrag an ein anderes Unternehmen (Partei 3) weitervergeben.
- VERPFLICHTUNG: Dieser erste Subunternehmer muss seinen eigenen Auftraggeber (Partei 1) über die ZDU-Nummern seiner Subunternehmer (Partei 3) und gegebenenfalls über die Subunternehmer seiner direkten Subunternehmer (Partei 4) informieren. Mit anderen Worten: Er muss Partei 1 die von ihm eingerichtete darunter liegende Kette mitteilen.
4. Der zweite Subunternehmer (Partei 3):
- Das ist der Subunternehmer von Partei 2. Wenn dieses Unternehmen die Lieferung seinerseits weitervergibt (an Partei 4), hat es ebenfalls Verpflichtungen.
- VERPFLICHTUNG: Der zweite Subunternehmer (Partei 3) muss seinen Auftraggeber (Partei 2) über die ZDU-Nummern seines eigenen Subunternehmers (Partei 4) informieren.
5. Der letzte Subunternehmer (Partei 4):
- In unserem Beispiel ist dies das letzte Glied in der Auftragskette, das direkt von Partei 3 beauftragt wurde.
- KEINE VERPFLICHTUNG: Wenn das Unternehmen selbst keine Subunternehmer für diesen Auftrag benennt, hat er keine Verpflichtung.